Rezension Shaun Bythell – Tagebuch eines Buchhändlers

Rezension Shaun Bythell – Tagebuch eines Buchhändlers

Autor: Shaun Bythell
Titel: Tagebuch eines Buchhändlers
Herausgeber: btb Verlag 
Datum der Erstveröffentlichung: 12. August 2019
Buchlänge: 448 Seiten
Titel der Originalausgabe: The Diary of a Bookseller
ISBN: 978-3-442-71865-8
Preis: TB 11,00€ / eBook 9,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Wigtown, Schottland. The Book Shop, die größte Second-Hand-Buchhandlung des Landes, ist ein Paradies für Buchliebhaber. Die Bücherregale reichen bis zur Decke, die Regalböden hängen durch ob ihrer verführerischen Last. Es gibt alles, was das Herz begehrt. Was Sie als Kunde nicht sehen, sind die Probleme im Hintergrund, mit denen sich der Besitzer Shaun Bythell herumschlagen muss. In seinem »Tagebuch eines Buchhändlers« finden Sie alles: exzentrische Kunden, unhöfliche Angestellte und eine ständig leere Kasse, aber auch den Nervenkitzel eines unerwarteten antiquarischen Fundes und den Charme der Küstenkleinstadt Wigtown. Tauchen Sie ein in die Welt des Buchhandels und lassen Sie sich verzaubern!

Quelle: btb Verlag 

 

 

Hand aufs Herz meine lieben Buchlinge: Wer von euch hat noch nie den Wunsch verspürt seine Leidenschaft zum Beruf zu machen und eine eigene Buchhandlung zu eröffnen?
Für ich persönlich ist das ein kleiner Herzenswunsch und genau den hat sich Autor Shuan Bythell erfüllt, indem er 2001 seinen eigenen Second-Hand Buchladen The Book Shop in Wigtown in Schottland eröffnete.
Er ist jeden Tag von unzähligen Büchern umgeben, doch was für einige von uns wie das Paradies auf Erden klingt, birgt hinter den Kulissen auch etliche Schattenseiten. 

 

Um zehn Uhr kam der erste Kunde durch die Tür: “Ich interessiere mich eigentlich nicht für Bücher.” Gefolgt von: “Lassen Sie mich erklären, was ich von Atomkraft halte.” 
Um halb elf war mein Lebenswille nur noch eine ferne Erinnerung.
(Seite 395)

 

Shaun Bythell lässt uns Leser in Tagebuchform für ein Jahr an seiner Seite stehen und zeigt dabei auch deutlich seinen Unmut, mit dem er täglich in diesem Gewerbe zu tun hat. Von nervtötenden Kundenanfragen, über die Anschaffung neuer Ware bis hin zu den eingegangenen Online-Bestellungen und dem Kampf mit Amazon ist alles dabei, aber auch Einblicke in seinen Umsatz und in sein Privatleben gewährt er uns.
Dabei kam es mir allerdings ziemlich häufig so vor, als gehe er seinem Job nur nach, weil nichts anderes in Aussicht steht. Oft habe ich den Eindruck, dass ihm alles nur lästig ist und er überhaupt keinen Spaß an seiner täglichen Arbeit hat, denn oft verzieht er sich zum Angeln oder Radfahren, sobald er eine Mitarbeiterin an der Hand hat, die Schichten schiebt.
Klar gibt es in jedem Beruf mal schlechte Tage, aber nach seinen geschilderten 365 hatte ich nicht den Eindruck, dass diese eher selten sind oder er viele davon wirklich im The Book Shop  genießt.
Und selbst wenn dieses Buch mit viel Ironie geschrieben sein sollte, nimmt einem das turnusmäßige Gejammer doch irgendwann die Freude am Lesen.

Auch war der Schreibstil überwiegend emotionslos, was zwar mit einer gehörigen Portion Sarkasmus oft aufgelockert wurde, aber nicht wirklich das wettmachen konnte, was ich eigentlich von diesem Buch erwartet habe und im Vergleich dazu würde ich lieber das von Orwell oft zitierte Werk Erinnerungen an eine Buchhandlung von 1936 lesen.
Einzig das Zwischenmenschliche des Personals und ihr abschließende Werdegang haben mein Herz erreicht, der Rest lies mich leider nur allzu oft kalt. 

 

 

Witzig, humorvoll, zynisch, aber stellenweise auch ziemlich langatmig und klagsam.
Wer ein Buch für zwischendurch sucht, bei dem man sich nicht allzu sehr konzentrieren muss, ist hier bestimmt bestens beraten. 

 

 

♥ Vielen Dank an den btb Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor
Shaun Bythell erwarb seinen Buchladen The Book Shop im Jahr 2001 und führt ihn seither mit großer Leidenschaft, wenn auch gewaltigen Zweifeln, was seine Wirtschaftlichkeit in der Zukunft angeht. In seiner Freizeit fährt er gerne Rad – meistens zum Pub – und teilt sich seine Wohnung über dem Laden mit seiner Katze Captain.

Quelle: btb Verlag

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