Rezension Paul Tremblay – Das Haus am Ende der Welt

Rezension  Paul Tremblay – Das Haus am Ende der Welt

Autor: Paul Tremblay
Titel: Das Haus am Ende der Welt
Herausgeber: Heyne Verlag  
Datum der Erstveröffentlichung: 10. Juni 2019
Buchlänge: 352 Seiten
Titel der Originalausgabe:  The Cabin at the End of the World
ISBN: 978-3453319998
Preis: TB 12,99€ / eBook 9,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Eine abgelegene Ferienhütte am See in den Wäldern New Hampshires: Hier wollen Eric und Andrew gemeinsam mit ihrer siebenjährigen Adoptivtochter Wen eine Woche Urlaub machen. Kein Smartphone, kein Internet – nur Ausspannen und Zeit mit der Familie verbringen. Mit der Idylle ist es dann aber schnell vorbei, als eines Tages vier merkwürdige, bis an die Zähne bewaffnete Gestalten auftauchen. Sie versprechen, die junge Familie nicht zu verletzen. Sie sagen, dass sie Hilfe brauchen. Doch die vier verbergen ein dunkles Geheimnis und für Eric, Andrew und Wen beginnt der schlimmste Albtraum ihres Lebens…

Quelle: Heyne Verlag

 

 

Wie ihr vielleicht wisst, gehört Stephen King zu den Autoren, von dem ich jedes Buch blind kaufe. Und wenn eben jener auf dem Cover eines anderen Buches eine Empfehlung ausspricht, weckt das natürlich mein Interesse.
So auch geschehen bei Das Haus am Ende der Welt von Paul Tremblay.
Nervenzerreißend
spannend soll es sein und ja, der Klappentext verspricht so einiges. 

Eric und Andrew machen gemeinsam mit ihrer Adoptivtochter Wen Urlaub in einer abgelegenen Hütte in Gaudetsee in New England, als sich unangemeldeter Besuch in Form von vier Fremden ankündigt, die um Einlass und ein Gespräch bitten. Eric und Andrew haben sofort ein mulmiges Gefühl und verweigern ihr Gesuch, da die Unbekannten nicht nur ihre Namen bereits kennen, sondern auch selbstgebastelte Hieb- und Stichwaffen bei sich tragen.
Doch wer das Horror- und Thrillergenre kennt weiß, dass das Leonard, Adriane, Sabrina und Redmond – so stellen sich die Eindringlinge vor – nicht davon abhalten kann, trotzdem ins Haus zu gelangen. Und so findet sich die junge Familie schon bald an Stühle gefesselt wieder, nur um zu erfahren, dass die vier in einer Mission unterwegs sind und Eric, Andrew und Wen maßgeblich dazu beitragen können, die Welt vor dem Untergang zu retten. 

Die Geschichte beginnt harmlos, als die 8jährige Wen auf der Wiese vor ihrem Ferienhaus Grashüpfer fängt, um sie näher beobachten zu können. Alles scheint märchenhaft und zart, bis Leonard auf dem Grundstück auftaucht und damit der kleinen Forscherin einen mächtigen Schrecken einjagt – und ab dem Moment hat auch bei mir das unterschwellige Fürchten begonnen.

Klar, für manche mag das noch kein Grund sein gleich Gänsehaut zu bekommen, definiert doch jeder seinen persönlichen Horror anders, aber bei mir hat diese Szene und die vorsichtigen Kennenlerngespräche der beiden schon dafür gesorgt, dass meine Haut zu kribbeln begonnen hat. Und das muss ich Paul Tremblay wirklich zugutehalten, denn genau diese Beklemmung habe ich schon sehr lange nicht mehr während des Lesens verspürt.
Auch wie man Spannung erzeugt und dann auch über einen langen Zeitraum hält, weiß der Autor, nur hat es mir trotzdem gerade in der Mitte an dieser häufig gefehlt. 

Die Charaktere waren sehr komplex ausgearbeitet und bekamen durch ihre Rückblicke auf besonders prägende Ereignisse nicht nur genügend Tiefe, sondern man erhielt als stiller Beobachter auch eine Erklärung, warum sie sich in bestimmten Situationen so verhalten, wie sie es eben tun. 
Ihre Gedanken- und Gefühlswelt rückt so immer wieder in den Fokus und diesen Umstand fand ich gerade zum Ende hin ziemlich wirkungsvoll eingesetzt.
Auch die allgemein ehr düstere Stimmung wird dem Leser überzeugend vermittelt, die mit jeder Wendung immer unheimlicher und kryptischer erscheint. Wer sagt am Ende die Wahrheit? Ist doch alles so, wie es den Anschein hat?
Gerade bei so eine Ausnahmesituation konnte ich persönlich fast jede Möglichkeit ernsthaft in Betracht ziehen. Man weiß nie so richtig, was als nächstes kommt und wo das Ganze noch hinführen soll und diesen Aspekt habe ich sehr genossen.
Trotzdem hat mich das Buch nicht vollkommen überzeugen können, was im Anbetracht des gelungenen Einstiegs leider sehr schade ist.

 

 

Leider kein Buch, dass mir länger im Gedächtnis bleiben wird, aber durchaus als Snack für Zwischendurch bestens geeignet ist.
Wer sich anhand der Kurzbeschreibung ausschließlich einen klassischen Home-Invasion-Thriller verspricht, dem soll gesagt sein, dass das nur zum Teil zutrifft.
Ein psychologisch spannendes Kammerspielchen beschreibt Das Haus am Ende der Welt wohl noch am treffendsten. 

 

 

♥ Vielen Dank an den Heyne Verlag der Verlagsgruppe Random House für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor

Paul Tremblay hat den Bram Stoker, Britisch Fantasy und Massachusetts Book Award gewonnen und ist Autor zahlreicher Romane, Essays und Kurzgeschichten, die in Los Angeles Times, Entertainment Weekly online und »Year’s Best«-Anthologien erschienen sind. Er hat einen Master-Abschluss in Mathematik, und lebt mit seiner Familie außerhalb von Boston.

Quelle: Heyne Verlag   

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