Rezension Lindsay Galvin – Abgründige Geheimnisse

Rezension Lindsay Galvin – Abgründige Geheimnisse

Autor: Lindsay Galvin
Titel: Abgründige Geheimnisse
Herausgeber: Carlsen Verlag
Datum der Erstveröffentlichung: 05. Oktober 2019
Buchlänge: 352 Seiten
Titel der Originalausgabe: The Secret Deep
ISBN: 978-3-551-52114-9
Preis: HC 16,00€ / eBook 10,99€
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♥ Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Aster hätte nie gedacht, dass es nach dem Tod ihrer Mutter noch schlimmer kommen könnte. Doch plötzlich erwacht sie auf einer tropischen Insel und von ihrer kleinen Schwester Poppy fehlt jede Spur. Aster ist völlig verzweifelt. Ihre eigene Tante, die Krebsmedizinerin, muss sie verraten und hierher verschleppt haben. Aster versteht nur nicht, wieso. Und als sie dann im Meer nach Poppy sucht, stößt sie in der dunklen Tiefe auf etwas, das gar nicht existieren dürfte. Könnte es ihre Rettung sein? Oder schweben die Schwestern genau deshalb jetzt in Lebensgefahr?

Ein packender Pageturner vor atemberaubender Kulisse: mitreißend, tiefsinnig und bildstark erzählt

Quelle: Carlsen Verlag  

 

 

Achtung, meine Rezension wird Spoiler zum Handlungsverlauf beinhalten!

 

Ihr kennt das sicher auch: Man nimmt ein Buch in die Hand, das sich eigentlich an eine komplett andere Alterszielgruppe richtet und freut sich aber trotzdem auf die Geschichte. Gerade Kinder- und Jugendbücher lese ich unwahrscheinlich gerne, denn ich liebe die Einfachheit und die Fantasie, die diese Bücher oft beinhalten.
So erging es mir auch, als ich Abgründige Geheimnisse zum ersten Mal in den Händen hielt: Der Klappentext klingt spannend, erinnert entfernt an eine Folge LOST oder den Kultroman Herr der Fliegen und richtet sich dabei doch an ein komplett anderes Lesealter.
Aber wie erwähnt, lasse ich mich davon nicht beeindrucken, viel zu oft habe ich in diesem Segment schon einige Perlen gefunden. Dass das aber nicht immer zutreffen muss, davon will ich euch nun in meiner Rezension berichten.

Was ist tief?
Der Ozean. Die Wahrheit.

Die zwei Schwestern, Aster und Poppy, sind nach dem Tod ihrer Mutter auf dem Weg nach Neuseeland, um dort bei ihrer Tante Iona, einer renommierten Krebsmedizinerin, ein neues Zuhause zu finden. Doch statt in die Wohnung der Tante in Gisborne, werden die beiden in ein abgelegenes Ökodorf gebracht, in dem Studenten aus aller Welt ohne Strom und sonstige moderne Technik Früchte sammeln und gemeinsam fischen gehen. Genauer gesagt ist Wildhaven also eine Art Camp ohne Handys, Computer oder Fernsehen, das dazu dienen soll herauszufinden, welche gesundheitlichen Vorteile diese spartanische Lebensweise zu bieten hat.
Kurz nach ihrer Ankunft jedoch, hat die jüngere Schwester Poppy bereits Bedenken, da das Verhalten ihrer Tante recht merkwürdig wird, aber Aster beruhigt sie vorerst und möchte gerne abwarten, wie sich das Zusammenleben in Wildhaven noch entwickelt.
Und so werfen sie jegliche Gedanken über Bord und stürzen in ein Abenteuer, mit dessen Ausgang sie so gar nicht gerechnet hätten.

Und ich übrigens auch nicht – denn was als packender Thriller mit Überlebenskampf und Spannungselementen beginnt, endete mit Fragezeichen im Gesicht und Erklärungsversuchen, die meine angestaute Neugier nur mäßig zufriedenstellen konnten.
Es fängt damit an, dass Aster nach einem Bootunglück allein auf einer einsamen Insel erwacht. Nach kurzer Zeit findet sie zwei weitere Überlebende aus dem Camp, nur von Poppy fehlt jede Spur. Getrieben von ihrer Sorge um die kleine Schwester beschließt Aster die umliegenden Inseln schwimmend zu besuchen und hofft dort auf Lebenszeichen anderer Wildhaven-Bewohner zu stoßen. Das Vorhaben schlägt jedoch fehl, denn ein Hai Angriff und eine Verletzung zwingen Aster fast zum Aufgeben – bis ein Junge mit Kiemen aus dem Meer erscheint.
Und hier war ich zum ersten Mal sprachlos, denn mit so einer Entwicklung hab ich nun beim besten Willen nicht gerechnet.
Als Sea Boy (wie ihn Aster nennt) mir zum ersten Mal auf den Buchseiten begegnete, war ich überrascht, aber auch irgendwie neugierig, denn dieses plötzliche Erscheinen hat dem Buch eine völlig neue Richtung gegeben – nur war es so, dass diese ziemlich schnell, ziemlich abgefahren und unlogisch wurde. Es mag daran liegen, dass man als Erwachsener vielleicht auf viel mehr Details achtet als es ein 12-jähriger Leser tut, aber mir hat die Handlung ab diesem Zeitpunkt leider immer weniger gefallen.
Auch der weitere Verlauf und vor allem das Ende waren mir zu einfach gestrickt, als das es mit den wissenschaftlichen Erklärungsversuchen zu lösen gewesen wäre, die Lindsay Galvin mir bot. Dressierte Mantarochen, die binnen neun-monatigem “Training“ auf Klicklaute reagieren und die ehemaligen Camp Bewohner durchs Meer bugsieren – nee, das war mir einfach zu viel.

Wie gesagt, ich denke, dass meine kleine Tochter (10) sicherlich begeisterungsfähiger der Gesichte gegenüber gewesen wäre und vor lauter Spannung kaum still sitzen würde, aber für mich war es zu wenig durchdacht und zu flach, um irgendeine Art von Spannung zu erzeugen.

 

 

Ein tropisches Inselparadies wird zum Ort des Schreckens.
Abgründige Geheimnisse von Lindsay Galvin ist ein Buch, das viele Fragen aufwirft, diese aber nur mäßig beantwortet.
Der Anfang war spannend, das Ende allerdings könnte gerade Erwachsene Leser etwas unzufrieden zurücklassen.
Meine Altersempfehlung: 10 – 14 Jahre.

 

 

♥ Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin

Lindsay Galvin ist in einem Zuhause voller Geschichten, Musik und der Liebe zum Meer aufgewachsen. Schon in der Schule waren ihre Lieblingsfächer Englisch und Naturwissenschaften und eigentlich wollte sie beides studieren, entschied sich aber für Englische Literatur und Sprache. Doch als sie bereits als Grundschullehrerin arbeitete und sich um ihre Söhne kümmerte, holte sie ihr Naturwissenschaftsstudium nach und unterrichtet inzwischen diese Fächer. Als sie vor sechs Jahren von der Arbeit nach Hause fuhr, kam ihr ein Bild in den Kopf, dass sie nicht mehr losließ. Ein Mädchen, das in die Meerestiefe schaut und einen Jungen sieht, der zurückblickt. Eine Idee für ein Buch entstand und sie schrieb los – und hat seitdem nicht mehr aufgehört. Ihr Debüt »Abgründige Geheimnisse« ist ein Umwelt-Thriller und vereint Wissenschaft und Psychologie mit Märchen und Legenden. Inzwischen lebt Lindsay Galvin mit ihrem Mann und zwei Söhnen an der Küste von Sussex.

Quelle: Carlsen Verlag

 

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