Autor: Christian und Florian Sußner
Titel: Somorra: Stadt der Lüge
Herausgeber: Mantikore Verlag
Datum der Erstveröffentlichung: 09. September 2020
Buchlänge: 560 Seiten
ISBN: 978-3961880898
Preis: TB 14,95€ / eBook 9,99€
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♥ Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt ♥
SOMORRA – in dieser düsteren Stadt zerplatzen Träume wie Seifenblasen, Lüge und Verrat überdecken die Stadt wie dichter Rauch und der Tod holt sich täglich neue Seelen.
Nur die Wenigsten wagen es, sich dem Übel in den Weg zu stellen. Für ihren Mut zahlen sie einen hohen Preis …
In diesem interaktiven Roman schlüpfst du in die Rolle einer jungen Polizistin, die einen nahezu hoffnungslosen Kampf für Gerechtigkeit führt.
Deine Gegner nehmen dir alles: deine Familie, dein Ansehen, deinen Posten, sogar deinen Geist wollen sie brechen. Doch ein dunkles Geheimnis regt sich – ein Wesen aus den Alpträumen Somorras will nicht, dass du untergehst…
Quelle: Mantikore Verlag
Kennt ihr Spielbücher? Falls nicht, lasst es mich kurz erläutern: Spielbücher bieten Geschichten, bei denen ihr als Leser direkten Einfluss auf die Handlung des Geschehens nehmen könnt und sogar müsst.
Klingt nach einem interessanten Konzept oder und ich persönlich mag diese interaktiven Bücher zwischendurch echt gerne, weil sie eine gewisse Abwechslung in den Lesealltag bringen. Und genau deswegen habe ich auch sofort zugesagt, als mir Florian ein Rezensionsexemplar von Somorra: Stadt der Lüge angeboten hat.
In Somorra schlüpft ihr als Leser in die Rolle einer jungen Polizistin, die von ihrem korrupten Polizeichef gezwungen wird, Teil seiner krummen Geschäfte zu werden. Bisher konntet ihr euch zwar erfolgreich aus den kriminellen Machenschaften heraushalten, aber diesmal scheint euer Kampf für Gerechtigkeit und Ordnung chancenlos. Dabei entpuppt sich die Großstadt als ein düsterer und verkommener Ort, der von diversen zwielichtigen Gestalten beherrscht wird. Und rasend schnell werdet ihr selbst Teil dieser mafiösen Strukturen und euer Kampf um Leben und Tod beginnt.
Irgendwann in den 90er Jahren habe ich zum ersten Mal ein Spielbuch in die Hände bekommen und auch wenn es damals eher ein Zufall war, konnte mich Das Höllenhaus von Steve Jackson komplett überzeugen. Ich liebe das Gefühl direkt in den Geschichtenverlauf eingreifen zu können, Herr über das Leben und leider auch über den Tod der aktuellen Protagonisten zu sein und besonders die Tatsache, dass man diese Bücher auch wunderbar zu zweit bewältigen kann, mag ich sehr.
Was auch immer du in Somorra machst, bleibt in Somorra, und Somorra sackt deine Seele gleich mit ein.
Bei Somorra: Stadt der Lüge hatte ich von Anfang an Lust, tiefer in die Geschichte einzutauchen. Die Einleitung war spannend, mein Spielcharakter sofort sympathisch und das Setting so ganz anders, als es das für dieses Genre üblich ist. Ein wenig hat mich das an Sin City oder Rapture aus Bioshock erinnert, denn ich entschwand in meinem Kopf in ein bedrohlich wirkendes New York der 40er oder 50er Jahre, das massiv von Kriminalität und Drogen durchtränkt ist. Es gibt seltsame mutierte Wesen, korrupte Polizisten, leichte Film noir Momente und einen Sündenpfuhl, der passend zum Titel, an Sodom und Gomorra erinnert.
Zudem haben mir die Spielbuchelemente sehr gut gefallen. Es gibt ein Aktionsblatt, welches ihr am besten schon vor Spielbeginn hier herunterladen könnt, um wichtige Codeworte, Gegenstände oder Uhrzeiten einzutragen und auch Achievements, aus denen sich am Ende eine Bewertung ergibt.
Auch die Drogensucht mit all ihren Auswirkungen ist ein Element, das mich sofort begeistert hat – denn diese führt immer wieder dazu, dass ihr euch auf einer Art Trip befindet und bestimmte Rätsel lösen müsst, um zurück in die harte Realität zurück zu kommen (ob man das will, ist die andere Frage). Gepaart mit den verrückten Visionen bilden diese Aufgaben eine perfekte Abwechslung und fügen sich wunderbar in die Story ein – auf große Kämpfe mit Gegnern wird hingegen komplett verzichtet, was mir aber zu keiner Zeit gefehlt hat.
Und durch diese verschiedenen spielerischen Mechanismen wird einem nie langweilig. Die Geschichte bleibt unterhaltsam und wenig vorhersehbar und lässt sich selbst von Genre-Neulingen gut spielen. Das Buch ist so gehalten, dass es nur mit wenigen Erklärungen auskommt, selbst eine ausführliche Anleitung ist nicht nötig, weil sich im Laufe der Geschichte vieles selbst ergibt oder kurze Hinweise gegeben werden.
Die Spieldauer ist sehr angenehm, wodurch sich Somorra perfekt an einem Abend durchspielen lässt und wenn man, wie ich, nach der ersten Runde noch nicht genug bekommen hat, kann man gut eine zweite hinterherschieben.
Ich jedenfalls bin begeistert und kann euch das Buch demnach nur empfehlen!
Mit Somorra: Stadt der Lüge haben Christian & Florian Sußner ein durchgängig spannendes und unterhaltsames Spielbuch auf den Markt gebracht, dass ich definitiv weiterempfehlen kann.
Das stimmige Setting sorgt mit den dystopischen Film Noir Elementen für einen unterhaltsamen und entspannten Abend und auch Einsteigern bietet es eine erfrischende Story, deren Spielmechaniken einfach zu begreifen und umzusetzen sind.
Klare Leseempfehlung!
♥ Vielen Dank an den Christian & Florian Sußner für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥
Über die Autoren
Christian und Florian Sußner sind, genau wie ihre Schwester Julia, am 11. Dezember 1979 in Erlangen geboren.
Christian kümmert sich um Unternehmen, Tore und Körbe. Er wohnt in Stuttgart.
Florian arbeitet mit Existenzgründern und Schauspielern. Was in seinem Leben sonst so passiert postet er auf seinem Blog Freelancer’s Tales. Er lebt in Nürnberg.
Quelle: Autorenseite