Rezension Sebastian Fitzek – Der Insasse

Rezension  Sebastian Fitzek – Der Insasse

Autor: Sebastian Fitzek
Titel: Der Insasse
Herausgeber: Droemer Knaur Verlag    
Datum der Erstveröffentlichung: 24. Oktober 2018
Buchlänge: 384 Seiten
ISBN: 3426281538
Preis: HC 22,99€ / eBook 14,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Um die Wahrheit zu finden,
muss er seinen Verstand verlieren.
DER INSASSE

Vor einem Jahr verschwand der kleine Max Ber​k​hoff.
Nur der Täter weiß, was mit ihm geschah.
Doch der sitzt im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie und schweigt.
Max’ Vater bleibt nur ein Weg, um endlich Gewissheit zu haben:
Er muss selbst zum Insassen werden.

Quelle: Droemer Knaur Verlag   

 

 

Gibt es nicht für jeden Menschen einen Punkt, an dem er zerbricht? Sich verleugnet, verletzt, beschädigt?
(Seite 268)

Es ist der wohl schrecklichste Moment für Eltern, wenn man erfährt, dass das eigene Kind entführt wurde und man nicht weiß, ob es noch am Leben ist. Diese Unsicherheit, das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit und der unbändige Wunsch, etwas, irgendetwas zu unternehmen.
Till Berkhoff durchlebt genau diesen Alptraum Tag für Tag, seit einem Jahr, immer und immer wieder.
Und der einzige Mensch, der letzte, der seinen Sohn Max lebend gesehen und ihm und seiner Frau Klarheit verschaffen könnte, sitzt in der geschlossenen Abteilung einer Berliner Psychiatrie und schweigt.
Wie also an ihn herankommen? Genau an dieser Stelle fasst Till einen absurden, nahezu unmöglich Entschluss – Er will sich selbst in die Anstalt einliefern lassen, um so dem vermeintlichen Entführer seines Sohnes näher zu sein. Doch kaum dort angekommen, laufen die Dinge aus dem Ruder und er findet sich in einem Verwirrspiel wieder, dass ihm nicht nur seinen Verstand, sondern auch sein eigenes Leben kosten könnte. 

So viel zur Inhalt des neuen Buches „Der Insasse“ von Sebastian Fitzek, Deutschlands erfolgreichstem Autor für Psychothriller – und diesen Titel trägt er zurecht.
Denn er ist endlich wieder da! Dieser fiese, Klaustrophobie auslösende Autor, der mich ein ums andere Mal immer wieder überrascht. 

Und diesmal spielt er mit einer Urangst, die nicht nur Eltern die Nackenhaare aufstellen lässt.

Die Atmosphäre wirkt gleich von Beginn an sehr düster und auch die Thematik lag mir bis zum Ende schwer im Magen. Allein das Wissen, dass diese Geschichte nicht komplett der Fantasie des Autors entsprungen ist, sondern so, oder so ähnlich tatsächlich im realen Leben passiert, (und wohl immer wieder passieren wird) löste in mir stellenweise richtige Übelkeit aus. Doch genau dafür ist Fitzek bekannt. Er schreibt keine Wohlfühl-Bücher, sondern geht dorthin, wo es wehtut. 

Auch Sprachlich ist Der Insasse ein absolutes Meisterwerk, denn mit seinem gewohnt direkten, geradlinigen und groben Schreibstil beschönigt Fitzek nichts. Vielleicht war er diesmal sogar noch etwas extremer, doch die einzelnen Situationen erforderten das definitiv auch. Es war hart, aber absolut passend zur Geschichte.
Doch er hat nicht nur ein Händchen für ausgeklügelte Storylines, sondern auch ein Talent, immer wieder den perfekten Schauplatz für seine facettenreichen Charaktere zu finden, um diese so authentisch wirken zu lassen, wie es hier der Fall ist. Jeder ist, unabhängig voneinander, unglaublich speziell aber absolut passend.

Insbesondere auf den letzten Seiten gibt Fitzek dann nochmal richtig Gas. Sowohl die Worte, als auch die Geschehnisse scheinen sich zu überschlagen und manchmal wusste ich selbst nicht mehr genau, was jetzt real ist und was nicht. Meine eigene Verwirrung machte es mir hier nahezu unmöglich einen klaren Gedanken zu fassen oder zu unterscheiden, wer nun zu den vermeintlich „Guten“ gehört.
Umso gespannter wartet man auf die Auflösung und die offenbart einem – ganz in altbekannter Fitzek Manier – den erhofften WTF-Moment.
Noch nie habe ich auch nur ein einziges Ende seiner Bücher vorhersagen können, und genau das macht diesen Autor für mich auch so einzigartig. Erst am Schluss fallen einem diese kleinen Details und Szenen so richtig auf, mit denen er bereits zu Beginn die Auflösung angedeutet hat. 

Und so bleibt mir nichts weiter zu sagen als: Sebastian Fitzek, Sie sind einfach ein Meister ihres Fachs.

(Wobei, eins noch: Ein riesen Lob für das Cover und das haptische Design an den Verlag. Grandios umgesetzt!)

 

 

Fazit

Spannend, schockierend, verwirrend – aber letztendlich vollkommen logisch.
Ein Pageturner, den ich absolut weiterempfehlen kann! 

 

 

♥ Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor 

Sebastian Fitzek, geboren 1971, ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seit seinem Debüt „Die Therapie“(2006) ist er mit allen Romanen ganz oben auf den Bestsellerlisten zu finden. Mittlerweile werden seine Bücher in vierundzwanzig Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Als erster deutscher Autor wurde Sebastian Fitzek mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

Quelle: Droemer Knaur Verlag

 

2 Kommentare

  1. 20. März 2019 / 23:39

    Ich liebe die Bücher von Sebastian Fitzek, jedes Mal wieder freue ich mich über das Erscheinen von seinem Buch – auch dieses Mal bei “der Insasse” wurde ich nicht enttäuscht! Die limitierte Ausgabe ist optisch wirklich total schön. Der Inhalt des Buches ist wie gewohnt: einfach super! Spannend, gut geschrieben, ein paar tolle Wendungen, Charaktere mit denen man richtig mitfiebern kann…
    Ich wollte (wie jedes Mal) das Buch eigentlich genießen – es war allerdings in einigen Stunden durchgelesen und nun warte ich wieder auf das nächste Buch 😉

    • 8. April 2019 / 18:37

      Hallo Anja!
      Oh ja, da kann ich mich nur anschließen. Man saugt fast jedes Buch förmlich ein und es ist viel zu schnell vorbei.
      Einzig mit dem Passagier 23 kam ich nicht zurecht. Ich war damals kurz davor es abzubrechen, was für mich und Fitzek Bücher echt ungewöhnlich ist.

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